Pink Cross erstattet Strafanzeige gegen Pnos

Aktualisiert

«Beleidigend und hetzerisch»Pink Cross erstattet Strafanzeige gegen Pnos

Der Dachverband der schwulen und bisexuellen Männer zeigte die Pnos an. In einem Web-Artikel fordert diese die «Heilung» von Homosexuellen.

nk
von
nk

Sie leisteten «Pionierarbeit für Pädophile» und sollten sich für ihre «Heilung» einsetzen. Ausserdem seien von Homosexuellen adoptierte Kinder eine «seelische Zeitbombe». So beschreibt die «Partei National Orientierter Schweizer» (Pnos) Schwule auf ihrer Website. Verfasst hat den Beitrag Florian Signer, der Vorsitzende der Sektion Appenzell und «Geostratege» der Partei.

Das geht Pink Cross zu weit. In einer Mitteilung verurteilt der Dachverband der schwulen und bisexuellen Männer den «beleidigenden und hetzerischen» Artikel der Pnos und will Strafanzeige gegen Signer erstatten. Man akzeptiere nicht, dass «homo- und bisexuelle Menschen sich für ihre Sexualität rechtfertigen müssen».

«Wir müssen Anzeige erstatten»

Es werde propagiert, dass sie ein Problem für die Gesellschaft seien und es dafür «Lösungen» brauche, schreibt der Verband in einer Mitteilung. «Der Artikel stellt diese Diskussion als durchaus legitim dar und verschiebt somit die Grenze des Sagbaren weiter.»

Weil es in der Schweiz kein Anti-Diskriminierungs-Gesetz gibt, schätzt Pink Cross seine Erfolgschancen zwar als gering ein. Co-Präsident Michel Rudin sagt aber: «Wir müssen Strafanzeige erstatten. Die offensichtliche inhaltliche Nähe zum nationalsozialistischen Gedankengut der Pnos ist der Schweiz unwürdig. Schon allein den unzähligen schwulen und bisexuellen Opfern der Vergangenheit sind wir es schuldig, dagegen anzukämpfen.»

Ausserdem fordert der Verband den Nationalrat auf, die Erweiterung der Anti-Rassismus-Strafnorm um die Kriterien «sexuelle Orientierung» und «Geschlechtsidentität» anzunehmen. Die Abstimmung findet am 25. September statt.

Die Pnos war bisher für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Deine Meinung